Mieterverein Düsseldorf und DGB-Düsseldorf stellen fest, dass der Wohnungsbau in Düsseldorf gut angezogen hat. Schon seit längerem ist es das erklärte Ziel der Stadt Düsseldorf, 3.000 Wohneinheiten pro Jahr neu zu generieren. Bis Ende 2018 soll so für rund 6.350 neue Wohneinheiten Baurecht geschaffen werden. 2019 werden nach den Vorplanungen zusätzlich rund 3.660 Wohneinheiten möglich sein. Tatsächlich fertig gestellt wurden nach Angaben der Stadt in 2014 nur 1.592, in 2015 lediglich 1.741 und in 2016 immerhin 2.487 Wohnungen.
Trotzdem kann die Bautätigkeit mit dem tatsächlichen Bedarf durch die kontinuierliche Zuwanderung, insbesondere junger Menschen, die nach Düsseldorf ziehen, um dort eine Ausbildung anzufangen oder eine Arbeit aufzunehmen, nicht Schritt halten. Es müssen daher weitere Anstrengungen unternommen werden.
„Es geht daher auch darum, Flächen auszuweisen, die bisher tabu waren: Warum muss man in innenstadtnahen Stadtteilen Erika auf und unter schwarzer Plastikfolien ziehen? Wächst der Brokkoli am linken Niederrhein nicht viel preiswerter auf?“, so Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Mieterverein Düsseldorf e.V.
„Ziel muss es auch sein, mehr Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, damit Baugebiete in der Nachbarschaft zugelassen werden“, ergänzt Sigrid Wolf, DGB Stadtverbandsvorsitzende in Düsseldorf.
Schließlich bleibt es ein Skandal, dass es im Gegensatz zu Nachbarstädten wie Bonn, Dortmund, Köln und Münster immer noch keine Verordnung gibt, die die Zweckentfremdung von Wohnraum durch Umwandlung in Büros und Gewerbe oder gar durch dauerhaften Leerstand in Düsseldorf sanktioniert. Schon seit Januar 2012 können die Kommunen durch Satzung Gebiete mit erhöhtem Wohnungsbedarf festlegen, in denen Wohnraum nur mit Genehmigung anderen als Wohnzwecken zugeführt werden oder leer stehen darf. In Düsseldorf ist eine Zweckentfremdungssatzung in den letzten Jahren zwar mehrfach diskutiert, aber letztendlich verworfen worden.
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