Dass es in Düsseldorf kaum bezahlbaren Wohnraum gibt, ist inzwischen ,,Allgemeingut‘‘. Der DGB und der Mieterverein Düsseldorf haben die Mietpreissteigerungen der letzten 8 Jahre ausgewertet. Kostete ein Quadratmeter 2016 noch 9,80 Euro, mussten Anfang 2024 bereits 13 Euro gezahlt werden*. Das ist ein Anstieg um 32,7 Prozent. Die Energiepreissteigerungen und die Inflation der letzten Jahre haben die Situation für viele Mieterinnen und Mieter zusätzlich verschärft.
„Wir begrüßen das vom Rat beschlossene Impulsprogramm für den Wohnungsbau. Jetzt müssen Taten folgen. Um Bestandsmieter zu schützen, muss der Bund so schnell wie möglich einen Mietenstopp auf den Weg bringen. Auch die Landesregierung muss ihre Hausaufgeben machen und die Instrumente konsequent nutzen, die das Baulandmobilisierungsgesetz des Bundes bietet. Es muss endlich eine Rechtsverordnung in Kraft gesetzt werden, die die Immobilienspekulation erschwert. Wer Mietwohnungen in Eigentum umwandeln will, muss sich das dann von der Stadt genehmigen lassen‘‘, so der Vorsitzende des Mietervereins Düsseldorf Hans-Jochem Witzke.
„Die Düsseldorfer Mieten kann sich keine Verkäuferin und kein Zugbegleiter mehr leisten. Lohnsteigerungen werden dadurch direkt wieder aufgefressen. Um den Wohnungsmarkt zu entlasten, brauchen wir mehr öffentlichen und sozialen Wohnungsbau, am besten durch die Einführung einer neuen Wohnungsgemeinnützigkeit. Außerdem müssen die Kommunen Investoren bei Neubauprojekten stärker auf das Gemeinwohl verpflichten. Bund, Länder und Kommunen müssen zudem wieder stärker ihre Verantwortung als Anbieter von preiswertem, öffentlichem Wohnraum annehmen“, so Klaus Churt vom DGB Düsseldorf.
*Die genannten Zahlen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VALUE Marktdaten. Sie entsprechen den sogenannten Angebotsmieten (Median), also jenen Preisen, zu denen Wohnungen auf dem Markt angeboten werden. Diese Werte bilden die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt besser und zeitnaher ab als die sogenannten Bestandsmieten.