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Preisgedämpft und nicht bezahlbar: Stadtverwaltung legt „Anpassung des preisgedämpften Wohnungsbaus vor“

Im Zusammenhang mit dem Handlungskonzept für den Düsseldorfer Wohungsmarkt legt die Fachverwaltung dem Rat und seinen Fachausschüssen eine „Richtlinie zur Anpassung des preisgedämpften Wohnungsbau“1)  vor.

Darin heißt es auf Seite 1: „Um Wohnungseigentum auch Haushalten mit geringen (!) und mittleren Einkommen zu ermöglichen, kann preisgedämpfter Wohnungsbau … sowohl im Miet- als auch im Eigentumssegment realisiert werden.“

Preisgedämpft bedeutet dabei ein Kaufpreis von bis zu 3.400 Euro/m2 bzw.9,60 Euro/m2 Monatsmiete nettokalt.

„Wie soll das gehen?“, fragt Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Mieterverein Düsseldorf e.V. in der Oststraße. “Ein Geringverdiener mit 8,84 € Mindestlohn kommt bei einer 40 Stunden-Woche auf brutto 18.350 €! Das durchschnittliche sozialversicherungspflichtige Einkommen liegt laut Deutscher Rentenversicherung2) 2017 bei 37.103 Euro.“

In der Vorlage gibt es eine vierköpfige Musterfamilie (2 Erw., 2 Kinder) mit einem Jahresbruttoeinkommen von 67.438,00 € (netto 43.849,00 €) und einem Wohnraumbedarf von 100 Quadratmetern.

Das ist aber kein geringes, nicht einmal ein mittleres Einkommen! Soviel verdient ein städtischer Amtsleiter oder der Leiter eines Gymnasiums (A16, Stufe 5, ohne Zulage)!3)

Die gerne zum Vergleich herangezogene Krankenschwester (A7, 35.500,00 €) und der Kriminalhauptwachtmeister (A5, ca. 30.000 Euro) müssen schon Vollzeit arbeiten (und das bei zwei Kindern!) um soviel knapp zu erreichen.

Wie sollen die beiden in relativ jungen Jahren 15 % Eigenkapital (mehr als 61.000 Euro) angespart haben? Und erben werden sie i.d.R. erst wenn sie schon kein Haus mehr brauchen, weil die Kinder dann bereits aus dem Haus sind.

Bei der sogenannten preisgedämpften Mietwohnung stehen sie sich kaum besser. Bei 9,60 € Kaltmiete und 3,00 €/m2 Heiz- und Betriebskosten müssen sie gut ein Drittel ihres verfügbaren Einkommens nur für‘s Wohnen aufwenden.

1.260 € Monatswarmmiete aber kann sich nach der jüngsten Studie von prognos4) frühestens das vierte Einkommensfünftel der Düsseldorfer Haushalte leisten.

„Nach all dem ist festzuhalten, dass diese Maßnahme kaum bis gar nicht geeignet ist, den Haushalten mit mittleren oder gar geringen (!) Einkommen zu helfen. Neubau ist für diesen Personenkreis ebenfalls kaum erschwinglich.

Hauptforderung bleibt ein forcierter öffentlich geförderter Wohnungsbau mit dauerhaften Bindungen, die Bereitstellung preisgünstiger Grundstücke und die Kostenreduzierung im Wohnungsbau. Nicht jedes Haus muss ein Unikat sein. Eine Wohnung von der Stange ist auch okay, wo die Einkommen für einen Maßanzug nicht reichen.“, so Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Mieterverein Düsseldorf e.V. in der Oststraße.


Quellen:

1) Stadt Düsseldorf/Ratsinformationsdienst/Sitzungskalender/AWM/Sitzungsunterlagen/ TOP 9-61
2) Deutsche Rentenversicherung
3) öffentlicher-dienst.info/rechner/ beamte-nrw-2017
4) Haushaltnettoeinkommen und Miet(belastungs)obergrenzen der TOP 7-Städte in Deutschland: „Studie Wohnungsbautag 2017, Wohnraumbedarf in Deutschland und den regionalen Wohnungsmärkten“ des Verbändebündnisses Wohnungsbau, erstellt von prognos, Berlin

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Der Mieterverein Düsseldorf e.V. wurde am 16. Januar 2024 genau 125 Jahre alt. Er ist Düsseldorfs größter Verein und er ist der größte Streitschlichter in der Stadt. Zum Start des Jubiläumsjahres zieht der Mieterverein Bilanz in einem Buch, in dem 10 Autoren ausführlich darstellen, was falsch läuft in der Wohnungspolitik in Stadt, Land und Bund.

Mietervereins-Vorsitzender Hans-Jochem Witzke und Geschäftsführer Claus Nesemann haben das Buch im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.

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