Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des Mietervereins Düsseldorf in der Freizeitstätte Düsseldorf-Garath wurde der bisherige Vorstand entlastet, nachdem der 1. Vorsitzende, Hans-Jochem Witzke, den anwesenden Mitgliedern die Geschäftsberichte für die Jahre 2015 und 2016 vorgetragen und die Kassiererin sowie die Rechnungsprüfer den Prüfungsbericht erläutert hatten.
Die Mitgliederversammlung bestätigte zudem Bernd Obermeyer und Rebecca Frankenhauser-Mundi als Beisitzer, die diese Positionen bereits seit 10.11.2015 bzw. 19.07.2016 kommissarisch bekleidet hatten.
Als Rechnungsprüferin wurde Frau Kristin Granow gewählt, die seit 25.04.2017 als Ersatzrechnungsprüferin bestellt war.
Der Mieterverein Düsseldorf nimmt die Interessen von nahezu 33.000 Mieterhaushalten gegenüber ihren Vermietern wahr.
Acht festangestellte Volljuristen und fünf nebenberufliche Rechtsanwältinnen und Rechtsanwalte haben in den Jahren 2015 und 2016 je rund 26.500 persönliche Beratungen in der Oststraße und in den Zweigstellen in Neuss, Ratingen, Erkrath und Grevenbroich mit den Mitgliedern durchgeführt. Hinzu kamen jährlich noch einmal rund 20.000 telefonische Beratungen und schriftliche Auskünfte aufgrund von brieflichen Anfragen und E-Mails.
In nicht einmal einem von hundert Beratungsfälle kam es trotz des Einsatzes der Mietrechtsexperten des Vereins zu Gerichtsprozessen. Dies zeigt, dass es dem Mietverein in der weitaus überwiegenden Zahl gelingt, die mietrechtlichen Probleme zwischen seinen Mitgliedern und den Vermietern ohne Gericht, d.h. friedlich zu lösen. „Wir sind Düsseldorfs größte Friedensinitiative!“, so der Vorsitzende Hans-Jochem Witzke in seinem Rechenschaftsbericht vor der Mitgliederversammlung.
Jede zweite von uns überprüfte Betriebskostenabrechnung ist fehlerhaft! Einer der Hauptgründe, Mitglied im Mieterverein Düsseldorf zu sein. Entsprechend sind mit 38,7% (2015) und 39,1 Prozent (2016) die Heizkosten und die Nebenkosten nach wie vor das dominierende Rechtsberatungsthema.
Danach folgen die „Wohnungsmängel“ mit 23,7% (2015) bzw. 22,2% (2016) und an dritter Stelle die Streitigkeiten über Mieterhöhungen (8,5% und 9,2%). Hierunter fallen sowohl Erhöhungen aufgrund des Mietspiegels als auch insbesondere Modernisierungsmieterhöhungen, ein brisantes Thema, da hier teilweise immense finanzielle Belastungen auf die Mieterinnen und Mieter zukommen.
Alle anderen mietrechtlichen Bereiche folgen abgeschlagen auf den nächsten Plätzen (Die genaue Zusammensetzung der Beratungszahlen ergibt sich aus der beigefügten Grafik). Hierzu zählen die Themen „Kündigung“, „Mietkaution“, „Schönheitsreparaturen“ oder. „Mietgebrauch“. Hierunter fallen alle Rechtsberatungen, die Rechte und Pflichten aus dem Mietverhältnis als Hintergrund haben, und Beratungen im Vorfeld bzw. beim Abschluss des Mietvertrages. Fragen beispielsweise, ob die geforderte Miethöhe rechtmäßig ist, die Vereinbarung einer Staffel- oder Indexmiete anzuraten ist, ob und, wenn ja, welche Auskünfte und Informationen der Vermieter bei der Wohnungsbesichtigung abfragen darf, welche Regeln zu beachten sind, wenn eine WG einen Mietvertrag abschließen will, bis hin zu zur Problematik, ob Tierhaltung erlaubt ist, die Haustür abends abgeschlossen werden muss oder wie laut gefeiert werden darf.
Seit 2002 existiert zudem eine Kooperation mit der Verbraucherzentrale Düsseldorf und seit Anfang 2017 auch mit der neuen Geschäftsstelle der VZ in Neuss. Dort stehen den Verbraucherinnen und den Verbrauchern in den Räumen der Verbraucherzentrale einmal pro Woche eine Juristin oder ein Jurist zur Beratung des Mietervereins zur Verfügung.
Mit Beginn des Sommersemesters 2013 gibt es auch eine Kooperation mit dem AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Auch dort werden alle 14 Tage einmal die Woche vor Ort Studierende beraten und unterstützt. Außerdem gibt es seit 2011 eine monatliche Beratung im Rahmen der Initiative Mieterhilfe in Hassels-Nord.